- Ortsnamen im ost-westpreußischen Bereich
Grundsätzlich kann man die Ortsnamen in zwei Gruppen teilen:
a) Solche die uralt sind und immer einen Bezug zur Natur oder zur Umgebung haben, indem sie beschreiben, wie die Landschaft damals ausgesehen hatte und welche Nahrung sie geboten hat.
Diese Namen können Herkunftsnamen sein.
b) Solche, in denen der Ritterorden und später die preußischen Herzöge Siedler angesetzt hatte, um die Wildnis urbar zu machen. Das sind die sogenannte "Sippendörfer", die ihren Namen nach dem Clan-Chef erhielten.
Diese Namen können keine Herkunftsnamen sein.
Beispiele:
Zu a)
* Eisenblätter ist ein Herkunftsname zu Eisselbitten, denn der Ortsname beschreibt einen wehrhaften Holzverhau an einem schnellen Fluss.
* Schack ist ein Herkunftsname zu Schaaken, denn der Ortsname beschreibt einen Bewuchs mit spitzem Sumpfgras.
* Pockrandt ist ein Herkunftsname, denn er gibt einen Wohnplatz nahe an der Küste an.
Zu b)
* Puskeppelies/ Puskeppeleit ist kein Herkunftname, denn er bezieht sich auf einen Dorfgründer. Dieser Übername bedeutet "halbes Brot", und die wachsen nicht in der Natur.
* Selbes gilt für Gawehn, denn der bedeutet "Teilhaber", wächst also auch nicht in der Landschaft.
* Zuletzt noch Kant aus Kantweinen. Als Herkunftsname wäre er falsch interpretiert, denn ein Dorfschulz Kant gilt als Ortsgründer. Kant bedeutet "Spielmann/ Musiker".